Nach der Melodie von „Petite Fleur“:
Komm du,
ich führ’ dich heut himmelwärts.
Ich will mit dir die Sterne seh’n,
dich lieben, dich versteh’n.
Komm du,
wir beide kennen den Schmerz,
doch wir kennen auch den Weg,
der uns zur Freude führt
und wir gehen ihn jetzt
und jeden Tag immer neu.
Ja, wir finden uns hier;
ich in dir, du in mir.
Komm du
und führe mich himmelwärts,
lehre mich die Zeichen seh’n,
lass mich mit dir geh’n.
Die ganze Welt ist schön.
Sie ist reich und so staunenswert.
Sie schenkt uns das Glück.
Komm du,
gemeinsam wollen wir geh’n.
Und wir werden dabei
den Himmel seh’n.
Wichtige Dinge
Weißt du, lieber Freund, es gibt so viele ganz ganz wichtige Dinge:
an die Armen denken und an Gott,
an die Umwelt denken und an das Seelenheil,
an den Nächsten denken und die eigenen Finanzen,
an den Haushalt, die Arbeit, das Putzen, das Kochen und und und.
Doch ich muss gestehen, so wichtig das auch alles sein mag,
habe ich nur eins im Kopf und auch im Herzen.
Nur das interessiert mich schon seit Monaten.
Nenn es schlicht oder fixiert,
doch mich interessiert zurzeit ein Wort nur
und das ist
dein Name.
Das Eis
Jetzt hab ich mir das Eis gegönnt, das erste heuer.
Diese ganze ungesunde Mischung
aus Zucker, Fett und weiteren so vielen Kalorien
löffelte ich stillos, gierig aus der Packung.
Und es zerfloss auf meiner Zunge,
schmeichelte dem Gaumen
und drängte mich zu mehr und mehr.
Es war üppig in mir
wie Sonne auf meiner Haut
wie weite gelbe Felder,
wie der Kirschbaum mittendrin.
Die Lust zu löffeln, zu schmecken, zu genießen
war wie dein Blick,
sanft, innig, bleibend.
Ich tausche nur die äußere Form,
der Inhalt bleibt der gleiche,
doch niemals derselbe.
Was ich lustvoll spüren möchte,
tasten, kosten,
was ich sehen und erfahren möchte –
mit dir, durch dich –
das kaufe ich im Supermarkt,
Milcheis oder feine Creme zum Löffeln,
Genuss, wo ich ihn kriegen kann.
Die wahre Lust
und der Genuss für Herz und Seele
bleibst doch nur du.
Jeder ist seines Glückes Schmied
Gott schenkt uns Glaube, Hoffnung, Mitgefühl.
Er schenkt uns auch Sonne, Wind
und Lust am Spiel, an der Bewegung.
Gott schenkt uns Familie, Geborgenheit,
Geduld und Frieden.
Er schenkt uns auch Freundschaft,
Trost, Gespräche, die bereichern.
Gott schenkt uns Gesundheit, Lebenslust,
Freude an Kirschen, Trauben, Kuchen,
Brot und Wein.
Er schenkt uns auch Sinnlichkeit,
die Lust an der Begegnung, Berührung,
die Freude an dem lieben Du.
Jede Münze hat zwei Seiten,
jedes Oben braucht ein Unten,
das Drinnen auch ein Draußen.
Denken und erkennen können wir nur
wohnend in dem eigenen Körper.
Er ist unser Freund, er will uns beschenken
und braucht nicht viel dafür.
Ein bisschen Brot, ein bisschen Wasser,
ein bisschen drücken, streicheln, lieb sein.
Mit diesen kleinen Gaben schon
öffnet er uns das Tor zur Seligkeit.
Respektiere ihn als Teil der Ganzheit,
den Leib, den schönen,
der dir hier geschenkt ist.
So bist du deines Glückes Schmied.
Diamanten sind im Berg verborgen,
geistige Werte in unserer Körperlichkeit.
Schneekugel
Ich kannte einen Rauchfangkehrer.
Hübsch stand er da, sehr dekorativ
in der Kuppel aus Glas,
in seiner Welt aus Glitzerschnee.
Es schneite nostalgisch schön,
schüttelte man diese Welt.
Er aber blieb standhaft, lächelnd
und allein.
Er wollte nicht heraus zu mir,
wir unterhielten uns
nur durch das Glas hindurch.
Für ihn war dieses Glas sein Schicksal,
für mich war es eine Trennwand.
Ich kannte einen Rauchfangkehrer.
Hübsch stand er da, sehr dekorativ
und allein.
Was dein Körper erzählt
Deine Augen sagen:
Komm, schau mich an,
erkenne mich.
Sie sagen:
Ich will dich trinken, lieben,
immer mehr in dir versinken.
Deine Hände sagen:
Ich schütze mich nicht mehr vor dir.
Ich gebe mich preis,
öffne mich und will mich dir zeigen.
In der tiefsten Tiefe meines Seins
will ich graben,
um dir meine Schätze darzubringen.
Deine Haltung sagt:
Ich will meinen Stolz beweisen,
damit du dich an mich lehnst
und meine Stärke erkennst.
Ich will meine Lust zubereiten,
liebevoll,
als köstlichste Speise für dich.
Ich will hervorkriechen
aus meinem Versteck,
um dir nur zu zeigen,
dass ich ein Mann bin
voll Hingabe und voll der Leidenschaft,
ein Mann der Treue, Liebe und Beständigkeit,
und dass ich das alles für dich sein will.
Für dich, meine Liebe,
wenn du es willst.
Dein Mund sagt:
stimmt alles gar nicht.
Der Rosenstock
Ich pflanzte einen Rosenstock für dich.
Jede Blüte rief dir glücklich zu:
„Ich bin da nur dir zur Freude!
Meine roten Blüten sollen Liebe in dir wecken,
mein Duft soll deine Sinne öffnen!“
Prächtig blühte er, mein Rosenstock,
und gereichte mir zur Freude
und allen, die ihn sahen.
Nur einer kam nicht, wollte ihn nicht sehen.
Du.
Landen
Im Kopf bist du mein Geliebter, meine Sonne.
Im Kopf bekennst du Liebe, Sehnsucht und Verlangen.
Mutig und konkret stehst du zu mir
und ich zu dir.
Das macht uns froh und ganz
und leicht, lebendig.
Schön ist das.
Im konkreten Leben aber stehst du da,
Glücksbringer, Rauchfangkehrer,
Figur mit Glitzerschnee,
geschützt, gefangen in der Kuppel aus Glas.
Feigheit oder Desinteresse,
Ratlosigkeit oder falsch verstandene Moral
knebeln dich.
Keuschheit oder Angst vor der Begegnung,
andere Interessen, als ich sie habe,
oder einfach Scheu vor mir
fesseln dich.
Ich wollte dich befreien,
mich beglückt erleben durch dich.
Doch wenn man gräbt, wo gar kein Schatz ist,
wird das Erdloch wohl zum Grab.
Ich aber suche Leben.
Da gibt es Menschen,
die nicht unter Kuppeln stehen,
die sprechen ohne Knebel,
die sich bewegen ohne Fesseln.
Es gibt Menschen, die ich nicht befreien muss
und die mich nicht befreien müssen.
Wir begegnen einander einfach als die,
die wir sind.
Ob mich das befreit
und ihn, den anderen?
Ob Liebe, Freude
ganz leicht und einfach
auch Freiheit bringen, Glück und Frieden?
Mal sehen.
Jedenfalls renne ich nicht mehr
Gespenstern hinterher,
nie mehr!
Der Prinz
Ein Prinz schlief den Dornröschenschlaf,
so hübsch, so rein und zart, so friedlich.
Die Mädchen kamen, ihn zu sehen.
Sie riefen: ah! und oh!
Denn er war hübsch und rein und zart
und friedlich in seinem Schlummer.
Der Prinz schlief weiter,
blieb weiterhin die hübsche Attraktion,
geheimnisvoll und friedlich.
Die Mädchen aber küssten andere,
kosten Lebendige
und liebten wache Männer.
Ein Prinz schlief den Dornröschenschlaf,
so hübsch, so rein und zart, so friedlich.
Den Prinzen wollt ich küssen,
zum Frosch wollt ich ihn machen.
Ich wollte schwimmen mit ihm,
seine kühlen Hände fühlen, seine grünen.
Die goldene Kugel wollte ich ihm schenken
als Pfand für sein Hüpfen, Schwimmen
und sein Quaken.
Er wollte kein Frosch sein, der Prinz,
wollte auch nicht erwachen.
Geküsst wollte er nicht werden,
das vor allem.
Doch träumen wollte er,
über dem Boden schweben
und lächeln im Traum.
Ein Prinz schlief den Dornröschenschlaf,
so hübsch, so rein und zart, so friedlich.
Der schlafende Prinz wurde zum Greis.
Weise und heilig nannte man ihn,
da er nie geküsst,
da er schwebte über dem Boden.
Er lächelte im Traum,
wenn er die Mädchen sah.
Sie waren wie Sterne, wie Wolken.
Sie waren so schön wie der Regenbogen
und ebenso unerreichbar für ihn.
Er schaute den Fröschen beim Plantschen zu,
den Schmetterlingen bei ihrem Flattern.
Er lauschte den Vögeln und fragte sich manchmal,
was denn nun Traum sei,
ihr Leben oder das seine.
Ein Prinz schlief den Dornröschenschlaf,
so hübsch, so rein und zart, so friedlich.
Nach der Melodie von „Sick and tired“, Fats Domino
Mein Schatz!
Was machst du mit mir? (2x)
Was ich auch ausprobier,
es prallt gleich ab von dir.
Wenn ich dich berühre, bleibst du ungerührt
und wenn ich dich küsse, küsst du nicht zurück.
Du fasst mich nicht an und willst mich nicht seh'n.
Sag mir, wer soll das versteh'n?
Mein Schatz!
Was machst du mit mir? (2x)
Was ich auch ausprobier,
es prallt gleich ab von dir.
Mach ich mich für dich schön,
dann siehst du es nicht,
will ich aufs Ganze geh'n,
drehst du auf das Licht.
Lesen ist dir lieber als Erotik und Sex.
Ich schnapp' jetzt meine Sachen
und verlass dich jetzt!
Mein Schatz!
Was machst du mit mir? (2x)
Was ich auch ausprobier,
es prallt gleich ab von dir.
Kasperltheater
Vom Puppentheater ging ich weg,
den Kasperl ließ ich zurück.
Die Hexe wollte ich nicht mehr spielen,
nicht die Gretl
und auch die Großmutter nicht.
Der Pezi war nicht mehr witzig für mich,
der Kasperl untreu und feige.
Ich trat hinaus ins Weite,
erkannte den Himmel als mein Zelt,
erkannte das Leben als ewiges Schauspiel
und Ewigkeit im Lächeln der Liebe,
die nichts mehr will,
weil alles schon da ist,
alles schon wahr ist,
weil Einheit bereits existiert
seit immer.
Die Liebe befreit,
sie öffnet die Enge
und bekommt alles,
weil sie gar nichts mehr braucht.
Frieden atmen
Ich atme Segen ein und atme Frieden aus.
Ich atme Freude ein und atme Leben aus.
Empfangen darf ich Tiefe, Wärme,
Arme breiten sich mir entgegen,
wollen mich umschließen, bergen.
Ich atme Kosmos ein und atme Liebe aus.
Ich atme Dasein ein
und atme Geborgenheit aus.
Kinderlachen in mir drinnen,
Staunen und sich wundern.
Immer neu den Tag entdecken
und weise alles fließen lassen,
sein lassen, wie es ist und wird.
Ich atme Sehnsucht ein
und atme Begegnung aus.
Ich atme gelassene Erwartung ein
und atme ewige Einheit aus.
Kleine Buchstaben nur:
Aus Furcht wird Frucht,
aus lästig lustig,
das Leben wird zu lieben
aus Lügen wird ein
beieinander Liegen.
Der Feind wird rasch zum Freund,
der Neid zur Freud,
aus Hiebe werden Triebe,
die wir pflegen, damit sie sich
geziemend regen.
Wenn wir jemanden vermissen,
wollen wir ihn beim Wiedersehen küssen.
Doch nüchtern
ist man dazu vielleicht zu schüchtern.
Man schenkt sich Wein ein
und traut sich plötzlich Sachen,
die würde man sonst bestimmt nicht machen.
Doch wie auch immer,
diese Reime werden immer schlimmer,
drum wird jetzt nur noch ein Bekenntnis abgegeben:
ich mag es ja doch,
dies verrückte Leben.
Mein Traumbild
Ich lebte hinter einer Friedhofsmauer,
doch sie zerfiel.
Da stützte ich sie,
baute neue Ziegel auf,
um mein Heim zu schützen,
um die Mauer zu bewahren.
Jenseits dieser Welt,
da gab es weite Felder,
Wiesen, Wälder.
Sehnsüchtig schaute ich dort hin.
Nur mein Hund überwand die Mauer hurtig,
sprang dem kleinen gelben Ball hinterher,
den ich ihm zuwarf.
Da ging ich ein paar Schritte und erkannte,
dass die Mauer nur ganz kurz war,
dass ich an ihr vorbei ins Weite schreiten konnte.
Sie endete mitten im Freien.
Und sie zerfiel noch mehr.
Nie war sie ein Hindernis gewesen,
nur ein bisschen Schutz vor dem Wind.
Nun weiß ich, dass ich frei bin
und es auch immer war.
Öffne mich
Ich lege meinen Kopf auf deinen Schoß,
innig schmiege ich mich an dich.
Ganz nahe will ich bei dir sein,
mit dir will ich verschmelzen.
Du streichelst sanft mein Haar
und seufzt leise, lehnst dich zurück.
Wohlig schmiege ich mich an dich
und spüre dich,
und spüre dein Entgegenkommen.
Ich will dich öffnen,
will dich haben,
unbeschwert will meine Ganzheit
Teil deiner sein.
Doch du drückst mich weg.
Angst spricht aus deinen Augen.
Ich schau dich an,
erkunde dich von tief in dir,
lese deine Gefühle, dein Bedenken.
Du schaust mich an,
nicht vorwurfsvoll, doch ratlos.
Dein Tor bleibt zu,
doch dein Blick sagt:
öffne mich!